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Virtual Reality in der Klinik

Was eine Klinik-IT über das VT-System wissen sollten

Die Integration von Virtual Reality (VR) in die Psychotherapie schreitet rasant voran. Mit dem VT-System von Lab E steht Kliniken eine Lösung zur Verfügung, die Patient:innen immersive Expositionsübungen ermöglicht und Therapeut:innen zugleich eine sichere Plattform zur Planung, Steuerung und Auswertung bietet. Damit dies im Klinikalltag funktioniert, spielen nicht nur psychotherapeutische Fragen, sondern auch IT-relevante Aspekte wie Sicherheit, Netzwerkinfrastruktur und Datenmanagement eine zentrale Rolle.

Drei Bausteine, ein System

Das VT-System besteht aus drei eng verzahnten Komponenten:

  • Mobile VR-Brillen, die Patient:innen für Expositionsübungen nutzen. Diese Geräte verbinden sich über das WLAN der Klinik mit dem cloudbasierten System
  • Ein browserbasiertes VRET-Portal, über das Therapeut:innen Sitzungen planen, anpassen und dokumentieren
  • Einen Kundenbereich, der administrative Aufgaben wie Rechnungen, Videoinhalte und umfangreiches Schulungsmaterialien bündelt

Der Zugriff erfolgt über eine zentrale Authentifizierung mit Auth0 (Identity-as-a-Service-Plattform zur sicheren Anmeldung und Autorisierung).

Bedeutung stabiler WLAN-Verbindungen

Damit die VR-Therapie störungsfrei funktioniert, benötigen die Brillen eine stabile und ausreichend dimensionierte WLAN-Infrastruktur. Jede Sitzung überträgt verschlüsselte Inhalte per TLS/HTTPS und teilweise in Echtzeit über WebSockets (ein Protokoll für bidirektionale, dauerhafte Verbindungen). Empfohlen werden mindestens 50 Mbit/s pro Brille. Für IT-Abteilungen bedeutet das: WLAN-Abdeckung, Bandbreitenmanagement und QoS (Quality of Service) müssen frühzeitig berücksichtigt werden.

Sicherheit nach höchsten Standards

Die Speicherung und Verarbeitung der Daten erfolgt ausschließlich in der AWS-Cloud (Amazon Web Services), Region Frankfurt. Hier kommen moderne Mechanismen zum Einsatz:

  • AWS KMS (Key Management Service) sorgt für die Verschlüsselung sensibler Daten
  • AWS IAM (Identity and Access Management) regelt differenziert, wer worauf zugreifen darf
  • Durch Multi-AZ (Availability Zone)-Architekturen ist das System hochverfügbar und gegen Ausfälle abgesichert
  • Regelmäßige Backups, Protokollierungen und Penetrationstests gewährleisten die Einhaltung der europäischen NIS-2-Richtlinie (EU-Sicherheitsrichtlinie für Netz- und Informationssysteme)

Für Kliniken bedeutet das: Patientendaten bleiben vertraulich, und die Systeme entsprechen den regulatorischen Vorgaben für Informationssicherheit.

Automatisierung und einfache Wartung

Ein weiterer Vorteil liegt in den CI/CD-Pipelines (Continuous Integration / Continuous Deployment), mit denen Updates automatisiert und ohne Unterbrechung eingespielt werden können. Das reduziert den Wartungsaufwand in den Kliniken und sorgt dafür, dass sowohl Therapeut:innen als auch Patient:innen immer mit der aktuellen, abgesicherten Version arbeiten.

Klinischer Nutzen trifft IT-Sicherheit

Für Therapeut:innen eröffnet die VR-Integration neue Möglichkeiten in der Behandlung spezifischer Phobien, Angst- und Belastungsstörungen. Für IT-Abteilungen ist entscheidend, dass die eingesetzte Infrastruktur robust, skalierbar und sicher ist. Der besondere Fokus liegt auf der WLAN-Stabilität für die VR-Brillen. Nur so kann die immersive Erfahrung gewährleistet werden, die den therapeutischen Effekt ausmacht.

Fazit

Das VT-System von Lab E verbindet klinische Innovation mit einem hohen IT-Sicherheitsstandard. Die VR-Brillen im WLAN sind das Herzstück der Anwendung, ihre zuverlässige Anbindung der Schlüssel für erfolgreiche Therapiesitzungen. Kliniken, die das System einsetzen, profitieren doppelt: von einer zukunftsweisenden Erweiterung ihres Behandlungsspektrums und von einer Lösung, die auf modernsten Cloud- und Sicherheitsarchitekturen basiert.

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